Protestversammlung in Klingenberg
Anwohner fordern: „Umgehungsstraße jetzt“!
Nachdem die Bürgerbewegung PRO Heilbronn auf Anregungen aus dem Stadtteil Klingenberg in der stark belasteten Theodor-Heuss-Straße eine Unterschriftenaktion durchgeführt hat und spontan über 100 Unterschriften abgegeben wurden, wurde am vergangenen Freitag in Anwesenheit auch mehrerer Bezirksbeiräte eine gutbesuchte Protestversammlung zu dieser Klingenberger Problematk durchgeführt.
Die Klingenberger Bürger, insbesondere die Anwohner der Theodor-Heuss-Straße, wehren sich ganz entschieden dagegen, daß sich weiterhin nichts zur Entlastung ihrer schon seit Jahren anstehenden Verkehrsprobleme tut.
Über 20.000 Kfz Tag für Tag fahren laut Generalverkehrsplan vom 12.12.2005 durch die verhältnismäßig enge Ortsdurchfahrt und verursachen Lärm, Stau, Dreck und Gestank. Eine Besserung ist nicht in Sicht.
Besonders verstimmt ist man darüber, daß zwar der Gemeinderat der Stadt Heilbronn bereits am 29.5.2001 den Grundsatzbeschluß zur Verlängerung der Saarlandstraße unter gleichzeitigem Bau der Umgehungsstraße zwischen Nordheim und Leingarten gefaßt und dazu endlich am 20.7.2006 die Aufstellung des Bebauungsplans 35 dazu beschlossen hat, aber die Stadtverwaltung den ursprünglichen Termin zur weiteren Beschlußfassung im September nun bereits über 2 Monate verstreichen ließ.
Kritisiert wird, daß es Versuche gibt, die bestehende Planung erneut in Frage zu stellen und eine „vertiefte Untersuchungen der alternativen baulichen Möglichkeiten im Bereich Kreuzgrund“ seitens der Stadt durchgeführt wird. Geprüft werden soll u.a. eine Tunnellösung für die Saarlandstraße.
Ein Teilnehmer verwies darauf, daß eine Umfahrung Klingenbergs bereits zu Beginn der 90er Jahre erfolgt sein sollte. Diese bereits beschlossene Planung wurde dann zugunsten der Südostumfahrung Leingarten = Westumfahrung Klingenberg wieder zurückgestellt: „Nun warten die Klingenberger Bürger also bis zu einer Umsetzung über 20 weitere Jahre darauf!“
Wie bei der Protestversammlung deutlich zum Ausdruck gekommen ist, sind die Anwohner nicht gewillt, noch weitere Jahre auf die Beendigung des alltäglichen untragbaren Zustandes an ihren für diese tägliche Belastung ungeeigneten Straßen zuzuwarten und erwarten jetzt eine nicht länger auf die lange Bank geschobene Entscheidung.
Sollte die von der BI „Untertunnelung Saarlandstraße“ geforderte Maßnahme kommen, so darf diese nicht zu Lasten der Klingenberger Bürger gehen. Eine weitere Verzögerung sei nicht hinnehmbar, war der einmütige Tenor.
Ganz besonders wird darauf verwiesen, daß die Saarlandstraße von Anfang an als Zufahrtstraße von und nach Heilbronn konzipiert worden sei. Sie wurde frühzeitig 4-spurig zu diesem Zweck ausgebaut und hat auf beiden Seiten breite Grünstreifen, nach denen sich die Klingenberger Bürger sehnen würden. Sie soll zudem nach der derzeitigen Konzeption sogar mit Lärmschutzwänden und einer Tieferlegung im Wohnbereich ausgeführt werden.
In Klingenberg nimmt dagegen hauptsächlich zu Zeiten des Berufsverkehrs die Belastung für die Anwohner, insbesondere durch die Staus an den Kreuzungen, mit bis zu mehr als 1000 Fahrzeuge pro Stunde unerträglich immer mehr zu.
Es herrscht übereinstimmende Meinung zu den Angaben in unserem von über 100 Anwohnern unterzeichneten Schreiben, daß darunter nicht nur die Gesundheit der Anwohner leidet, sondern auch die relativ dicht an der Straße stehenden Häuser Schäden nehmen, deren Rißbildungen durch die Erschütterungen kaum noch zu übersehen sind.
Darüber hinaus verlangen die Anwohner eine verstärkte
– Geschwindigkeitsüberwachung,
– Feinstaubmessung an der ansteigenden Theodor-Heuss-Straße und neben einer
– Lärmmessung auch wirksame
– Schallschutzmaßnahmen.
Letzten Endes wird gefordert, unabhängig von der Umsetzung der Saarlandstraße mit dem Bau der „Südostumfahrung Leingarten“ s o f o r t zu beginnen, verlangt wird „die Umgehungsstraße jetzt!“
Die Klingenberger Bürger wünschen sich, daß in einer ähnlich begrüßenswerten Weise, wie im „Falle Kirchhausen“, zugunsten dieses Stadtteils im Rahmen der Gleichbehandlung aller Bürger von der Verwaltung vorgegangen wird.
Die Bürgerbewegung PRO Heilbronn hat in gleichlautenden Schreiben an den Oberbürgermeister der Stadt wie an das Regierungspräsidium Stuttgart auf diese Forderungen hingewiesen und zu Händen der Stadtverwaltung Heilbronn Kopien der Unterschriften von Anwohnern übersandt.
Beide Stellen wurden darin aufgefordert, nunmehr zu handeln und Ihre alsbaldige Entscheidung mitzuteilen.
Heilbronn, den 11.11.2007